Ängste bei Kindern : Im Wald sind keine Räuber

“ Ein großer Teil der Sorgen besteht aus unbegründeter Furcht.“ ( Jean Paul Sartre) 

Blog Familie

 

Das Monster wohnte bei mir im Keller. Besser gesagt waren es Gespenster, die mich jede Nacht im Traum in den Keller trieben, um mir dort Angst zu machen. Als ich das letzte Mal als Kind von ihnen träumte, machten sie mich zu ihrem König und von da an hatte mein Unterbewusstsein sie besiegt. Die Gespensterträume waren vorbei.

Bei meinen großen  Kindern erinnere ich mich noch gut an den abendlichen Kontrollgang:

  • Blick unters Bett – Check
  • Blick in den Schrank- Check
  • Blick aus dem Fenster- Check
  • Blick in den Flur- Check

 

Dieses Ritual kennen so oder in zig Abwandlungen sicher fast alle Eltern mit Kindern.

 

Was ist da los ? 

 

Kinderängste haben ihre Berechtigung und sind sogar überlebensnotwendig. Man lernt auf diese Weise, frühe Gefahren zu erkennen und kann sich davor schützen.

In bestimmten Entwicklungsphasen ist diese Furcht normal, allein wegen des „zauberhaften/magischen“ Denkens, welches ich im vorigen Artikel beschrieben habe. Man kann die Ängste grob unterteilen. Zuerst das „Fremdeln“, die Angst vor anderen Menschen oder Gegenständen. Angst vor Tieren, Dunkelheit oder dem gefürchteten Alleinsein sind im Alter bis zu 4 Jahren zu erwarten. Im Vorschulalter kommen die Monster, die Fabelwesen, Gewitter oder Trennungsängste hinzu. Ab dem Schulalter wird es schon konkreter, die Kinder fangen an, sich vor realen Bedrohungen wie Schulversagen, Umweltkatastrophen, Kriegen, etc.. zu fürchten.

 

Was ist zu tun?

 

Auf jeden Fall sollten Eltern die Ängste ihrer Kinder in jedem Entwicklungsstadium ernst nehmen. Zu sagen: “ Es gibt keine Monster, wo sollen die denn herkommen?“ oder Ähnliches ist für das Kind nicht hilfreich. Unter Umständen fühlt es sich nicht ernst genommen, oder schlimmer noch, es zieht sich zurück.

Eine Methode wäre, zusammen mit dem Kind zu überlegen, wie man das Monster am besten besiegen oder vertreiben kann. Man könnte versuchen, das angstbesetzte Objekt in etwas Gutes oder Lustiges umzuwandeln. Bei Angst vor Dunkelheit hilft oft ein kleines Nachtlicht.

Körperliche Nähe, Zuwendung oder Gespräche helfen dem Kind in jedem Alter, Dinge verarbeiten zu können und stärken es.

Falls allerdings beim Kind ein großer Leidensdruck herrscht oder man merkt, dass die Ängste das alltägliche Leben einschränken, ist es wichtig, entsprechend Hilfe aufzusuchen. Diese findet man bei entsprechenden Beratungsstellen und Therapeuten.

Gerne unterstütze ich Sie und Ihr Kind begleitend dazu.