Autismus-Spektrum: Fred vom Jupiter

„Sei du selbst, alle anderen sind bereits vergeben.“ ( Oscar Wilde )

Blog Familie

 

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Blogeintrag schreiben möchte, aber ich bin es allen Kindern/Jugendliche und Erwachsenen, denen es ähnlich geht, schuldig.

Ich heiße Anja, bin fast 45 Jahre alt, und bin Asperger Autistin. Ich bin zusätzlich mit einer Hochbegabung gesegnet, die wie man schon erahnen kann, Segen oder Fluch sein kann. Zur Auswahl stehen nun Kind 1-6, denn alles davon kann ( muss aber nicht) vererbt werden.

Lange war ich undiagnostiziert und eine Begebenheit ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Ich sitze im Bus und fahre in die Stadt. Hinter dem Busfahrer ist eine Scheibe, in der ich mich spiegele und ich schaue mich an, als wäre ich jemand Fremdes und denke: “ Das ist nicht mein Planet. Ganz sicher komme ich von irgendwoher, aber nicht von hier.“

Natürlich stamme ich aus einer mittelgrossen Stadt in Süddeutschland, aber in dem Moment war mir einfach klar, ich bin nicht wie andere.

 

Was ist da los? 

 

Heutzutage wird der Begriff “ Autismus-Spektrum-Störung“ verwendet, da kein Autist dem anderen gleicht. Merkmale zeigen sich bereits vor dem 3. Lebensjahr und meist in folgenden drei Bereichen:

  • sozialer Umgang mit Mitmenschen
  • Kommunikation
  • Wiederholende und stereotype Verhaltensweisen ( z.B. flattern mit den Armen)

 

Viele Kinder entwickeln Spezialinteressen, über die sie auch sehr gerne reden, was auf andere befremdlich wirken kann. Veränderungen werden schwer bis gar nicht akzeptiert und die Verarbeitung von Umwelt- und Sinneseindrücken ist kaum zu bewältigen.

Natürlich ist es eine logische Folge, dass diese Dinge weitreichende Folgen haben und oft mit Co-Beeinträchtigungen wie Depressionen verbunden sind. Das Asperger Syndrom im Besonderen unterscheidet sich von anderen Spektrum-Störungen in erster Linie dadurch, dass keine Entwicklungsverzögerungen zu erkennen sind, und die Intelligenz oftmals hoch ist. Dafür ist die psychomotorische Entwicklung  und die soziale Interaktion oft etwas auffällig.

 

Was ist zu tun?

 

Die schlechte Nachricht: Es gibt keine Tabletten.

Die gute Nachricht: Man kann diese Persönlichkeiten in so vielen Dingen unterstützen. Natürlich kann man es nicht heilen, aber ich muss wirklich sagen, dass ich glücklich über die Möglichkeiten bin, die sich für mich ergeben haben.

Ich freue mich  von Herzen, Sie, Ihr Kind oder jeden Menschen, der einfach -er selbst- sein möchte zu unterstützen.