Identität: Das kleine Ich-bin-Ich

 

„Du selbst zu sein, in einer Welt, die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft“( Ralph Waldo Emerson)

 

 

Blog Familie

 

Meine Mutter war Grundschullehrerin. Manches Mal durfte ich Sie in den Unterricht begleiten ( das ging damals noch) und ich und meine Schwester kamen immer in den Genuss sehr pädagogisch geprägter Bildung. Mal abgesehen davon, dass wir übereinstimmend das meiste aus Donald Duck Comics gelernt haben, so ist mir doch das ein oder andere Kinderbuch im Kopf geblieben.

Sie hat sehr oft mit Ihren Klassen “ Das kleine Ich-bin-Ich“ von Mira Lobe und Susi Weigel bearbeitet. Die Kinder haben es gemeinsam gelesen und man konnte es im Anhang im BK-Unterricht auch basteln, mein Exemplar verschweigen wir an dieser Stelle.

 

Was ist da los? 

 

Die Illustratorin Susi Weigel hat einmal erzählt, wie es zu diesem Buch kam. Sie hatte als Kind eine Kinderfrau, die in vorgerücktem Alter etwas verwirrt war und immer wieder alle gefragt hat: “ Wer bin ich- ich bin ich?“ Sie dachte über Ihre Kinderfrau nach und stellte fest, dass es Kindern ähnlich geht. Sie alle befinden sich irgendwann auf der Suche nach der eigenen Identität. Das Ganze gestaltet sich nicht einfach, denn Kinder sind einer Vielzahl an Einflüssen ausgesetzt an denen sie wachsen und sich orientieren wollen. Allen Voran natürlich wir als Eltern, die in unserer Vorbildfunktion einiges bewirken können.

Zurück zum Buch, das kleine Ich-bin-Ich ist ein Tier, welches umherspaziert und von verschiedenen Tieren gefragt wird, was es denn eigentlich für ein Tier sei. Irgendwann ist es so verzweifelt, dass es sich nicht eingliedern kann, dass es sich fragt, ob es denn dann gar nicht existiert? Dann aber folgt die Erkenntnis, und das bunte Etwas erkennt : “ Sicherlich gibt es mich: Ich bin Ich“

Für Kinder ein enormer Schritt in der Findung der eigenen Individualität

 

Was ist zu tun? 

 

Natürlich ist das hier eine klare Buchempfehlung, die man als Anregung nehmen kann, Kindern zu helfen, herauszufinden wer oder was sie eigentlich sind. Es ist nicht wichtig, angepasst an die Masse zu sein, immer mit dem Strom zu schwimmen oder alles haben zu müssen, was Krethi und Plethi uns so vorlebt. Es ist wichtig, sein eigenes Leben, seine eigenen Vorlieben und seine eigenen Interessen zu verwirklichen. Natürlich müssen wir uns alle an Regeln halten, diese sind auch wichtig. Aber wenn Kind Nummer eins andere Dinge mag als der Rest vom Kindergarten oder Kind Nummer zwei komische Vorlieben hat, die kein anderer teilt, dann unterstützen wir unsere Kinder darin. Es ist egal, ob Kind Nummer drei 20 Freunde hat oder länger keinen, es muss nur wissen, wer oder was er/sie/es eigentlich ist.

Das kleine Ich-bin-Ich hat es erkannt: Mich gibts nur einmal auf der Welt.