Bewegungsdrang: Sport ist Mord

„Das Leben ist wie Fahrrad fahren, um die Balance zu halten, musst du in Bewegung bleiben“ ( Albert Einstein) 

Blog Familie

 

Heute noch gebe ich damit an, mit 10 Jahren einmal „Flic-Flac“ gekonnt zu haben, jahrelang Volleyball gespielt zu haben und vor allem : In der Auswahl zu Jugend trainiert für Olympia „Hochsprung“ gewesen zu sein.

Vermutlich muss ich deshalb so damit prahlen, weil ich definitiv seit ca. 25 Jahren viel zu wenig Sport treibe. Mit Erwerb des Führerscheins habe ich offensichtlich alles was mit Bewegung zu tun hat ad acta gelegt. Ja, wir waren wandern, ja wir haben Hunde, aber man kann mit Fug und Recht behaupten : Ich bin NICHT Turnvater Jahn. Und wie es so ist, haben meine Kinder das Sportgen von mir übernommen. Mannschaftssport nein danke, Fahrradtour….später . Allerdings komme ich nun nochmals aufs Wandern zurück, das macht uns nämlich allen Spaß. Immerhin, denn Bewegung wird in unserer heutigen Zeit leider entweder über- oder unterschätzt.

 

Was ist da los? 

Ein gesundes Kind ist von sich aus immer in Bewegung und das ist auch die allerbeste Vorsorgemaßnahme gegen alle möglichen Arten von Erkrankungen. Es ist bekannt, dass Bewegung bei Übergewicht, Depressionen, Migräne, Verstopfung, Diabetes, uvm. erstaunliches leistet, mehr noch, es ist als Bewegungs- oder Sporttherapie in der ambulanten Kinderheilkunde anerkannt. Man weiß vielleicht auch aus eigener Erfahrung, dass sofort nach Operationen mit der Mobilisierung begonnen wird. Das Herz-Lungen-System wird gekräftigt, der Stoffwechsel wird angeregt, das Immunsystem wird angekurbelt- kurzum der Mensch insbesondere das Kind muss sich bewegen. Nun ist es aber wie immer- Jeder Jeck ist anders. Der eine liebt den Leistungssport, der andere die Couch.

 

Was ist zu tun? 

 

Wir fangen am besten als Eltern damit an, dass wir uns bewusst machen, was das Kind in seinem jeweiligen Alter eigentlich braucht. Die ersten beiden Lebensjahre sind geprägt von sogenannten Funktionsspielen, damit das Kind seinen Körper und die Bewegungen überhaupt kennenlernen kann. Weiter geht es mit Rollenspielen, um seinen Platz zu finden. Bis zum 10 Lebensjahr kommen die Geschicklichkeitsspiele ( ich erinnere mich immer noch ans Eierlaufen) erst danach kommen Mannschaftsspiele an die Reihe. Soweit was man zu diesem Thema lesen kann. Wie ist die Realität?

Kinder sind oftmals zum Stillsitzen erzogen, immer öfter haben sie auch einen sehr hohen Medienkonsum und wachsen vielleicht zusätzlich noch in beengten Wohnverhältnissen auf. Die andere Seite besteht aus vielleicht überehrgeizigen Eltern, die sich nochmals selber verwirklichen wollen und das Kind als Hoffnungsträger für die eigene Nicht-Teilnahme in der Bundesliga von klein auf etwas übers Ziel hinausschießen.

Kinder haben eine unterschiedliche Leistungsfähigkeit und diese muss man als Elternteil immer wieder neu betrachten. Für jeden Menschen gilt: Schwimmen, Wandern, Radfahren, Waldbaden, Erlebnisspaziergänge und viel Zeit mit den kleinsten Lieblingsmenschen auf dem Spielplatz macht glücklich und ein starkes Immunsystem. Alles andere muss jeder individuell für sich entscheiden.