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Kind Nummer 6 singt als gäbe es kein Morgen. Seit er dazu in der Lage dazu ist, trällert er von dem Zeitpunkt an, an dem er die Augen öffnet, bis zum ins Bett gehen. Alles was er an Liedern im Repertoire hat wird zum Besten gegeben.
Offenbar habe ich diese Leidenschaft vererbt, meine Mutter hatte mir erzählt, dass Sie mich schon meilenweit vorher gehört hatte, bevor ich mit meiner Tagesmutter nach Hause kam. Aber ist das wirklich nur „Spass an der Freud?“
Singen ist eine der ältesten und universellsten Formen menschlichen Ausdrucks. Es wird oft als reines Freizeitvergnügen angesehen, doch zahlreiche Studien belegen, dass Singen tiefgreifende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben kann. Dieser Artikel beleuchtet, warum Singen wichtig für die mentale Gesundheit ist und stützt sich dabei auf aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen.
Psychologische Vorteile des Singens
- Stressreduktion Studien zeigen, dass Singen signifikant zur Reduktion von Stress beitragen kann. Eine Untersuchung der Universität Frankfurt am Main ergab, dass das Singen von Chorwerken die Konzentration von Stresshormonen wie Cortisol im Blut reduziert. Zudem wurde festgestellt, dass sich nach dem Singen die Stimmung der Teilnehmer verbessert hatte .
- Steigerung des Wohlbefindens Singen kann die Produktion von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen, anregen. Dies führt zu einem gesteigerten allgemeinen Wohlbefinden und kann sogar Symptome von Depressionen lindern. Eine Studie des Royal College of Music in London fand heraus, dass das Singen in Gruppen das subjektive Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit erheblich steigert .
- Förderung sozialer Bindungen Singen in einer Gruppe, wie in einem Chor, fördert soziale Bindungen und das Gemeinschaftsgefühl. Diese sozialen Interaktionen können Gefühle von Einsamkeit und Isolation mindern, was besonders in Zeiten zunehmender sozialer Isolation von Bedeutung ist. Forschungen an der Universität Oxford zeigen, dass gemeinsames Singen schneller Freundschaften fördert und ein starkes Gemeinschaftsgefühl schafft .
Physiologische Vorteile des Singens
- Verbesserung der Atemfunktion Das Singen erfordert eine kontrollierte Atmung, was die Atemmuskulatur stärkt und die Lungenkapazität erhöht. Dies kann besonders für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD von Vorteil sein. Eine Studie des Cardiff University School of Medicine zeigte, dass Singen Atemtechniken verbessern kann, was zu einer besseren Kontrolle der Atmung und einer Reduktion der Atemnot führt .
- Herz-Kreislauf-Gesundheit Singen hat auch positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Eine Studie der Universität Göteborg in Schweden fand heraus, dass regelmäßiges Singen zu einer verbesserten Herzfrequenzvariabilität führt, was ein Zeichen für ein gesundes Herz ist. Die Studie betonte, dass Singen eine ähnliche Wirkung wie Yoga auf das Herz-Kreislauf-System hat .
Mentale Gesundheit und Singen in der Therapie
- Musiktherapie Musiktherapie, die oft Singen beinhaltet, wird zunehmend als ergänzende Behandlung für verschiedene psychische Erkrankungen anerkannt. Eine Meta-Analyse von Bradt und Dileo (2009) ergab, dass Musiktherapie, einschließlich des Singens, signifikante Verbesserungen bei Patienten mit Depressionen und Angststörungen bewirken kann .
- Kognitive Funktion Singen kann auch die kognitive Funktion verbessern, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Eine Studie der George Mason University zeigte, dass regelmäßiges Singen das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit bei älteren Erwachsenen verbessert und das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen verringert .
Was bedeutet das?Singen bietet eine Vielzahl von psychologischen und physiologischen Vorteilen, die wesentlich zur mentalen Gesundheit beitragen können. Es reduziert Stress, steigert das Wohlbefinden, fördert soziale Bindungen und verbessert die Atemfunktion sowie die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Zudem zeigt es vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen. Angesichts dieser vielfältigen positiven Effekte sollte Singen als eine wertvolle Ressource für die Förderung der mentalen Gesundheit anerkannt und gefördert werden.
“ Sing with me, sing for the year.Sing for the laughter, sing for the tear. Sing with me if it’s just for today.“ ( Aerosmith)
Ein bisschen mehr singen schadet nie. Für alles andere freue ich mich sehr darauf, Sie in meiner Praxis begrüßen zu dürfen.
Quellen:
- Universität Frankfurt am Main: „Effects of Singing on Cortisol Levels.“
- Royal College of Music: „The Impact of Group Singing on Subjective Wellbeing.“
- Universität Oxford: „The Social Benefits of Singing Together.“
- Cardiff University School of Medicine: „Singing for Lung Health.“
- Universität Göteborg: „Cardiovascular Benefits of Singing.“
- Bradt, J., & Dileo, C. (2009): „Music Therapy for Depression.“
- George Mason University: „Singing and Cognitive Function in Older Adults