Burnout: Wenn die Feiertage nicht mehr feierlich sind
Dezember 26, 2022Atemwegsinfekt: Ich hör die Flöhe husten
Januar 10, 2023“ Ein Schritt vor und zwei zurück sind kein Desaster, es ist der Anfang deines Tanzes“
2022 war für viele Menschen nicht das Gelbe vom Ei. Wenn wir mal ehrlich sind ging das Ganze aber schon Jahre vorher los. Wir machen unsere Jahresrückblicke und erhoffen uns vom kommenden Jahr die ultimative Verbesserung, nur um dann festzustellen, dass doch wieder viele Rückschritte da waren.
In meiner Jugendzeit begann meine Leidenschaft für Gothic-Musik, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Die damalige Presse erwähnte zu jeder Gelegenheit den sogenannten “ Totengräber-Tanz“ der Grufties ,der daraus bestand drei Schritte vor und drei zurück zu gehen. Man stand also quasi auf der Stelle.
Niemand verbrauchte viel Platz, jeder wusste was er zu tun hatte und um ehrlich zu sein war es schön, immer genau zu wissen, was man zu tanzen hatte.
Viele Menschen fühlen sich aber heute in genau so etwas gefangen. Man macht drei Schritte nach vorne, nur um gefühlt genau so weit, wenn nicht noch weiter wieder im Leben zurückzufallen.
Was ist da los?
Warum haben wir so oft das Gefühl, dass uns viel mehr Stillstand und Rückschritt erwartet als das Erreichen unserer Ziele? Wenn wir uns Kinder anschauen, die einfach immer weiter machen, nachdem sie hingefallen sind wieder aufstehen und überhaupt mit Freude in jeden Tag starten, können wir uns gerne einmal überlegen, was sie uns eigentlich voraus haben.
Kinder tanzen, weil es ihnen Spass macht und nicht weil ihnen irgendjemand eine Choreographie vorgibt. Sie überlegen nicht, ob es bei anderen besser aussieht oder ob sie die Musikrichtung oder den Tanzstil ändern müssen, um etwas noch großartigeres zu erschaffen. Sie tanzen im Moment und mit jeder Faser Ihres Körpers. Sie verfolgen beim Tanzen auch nur ein Ziel – sie wollen die Musik und ihren Körper fühlen, den Rhythmus erleben und sich auspowern.
Wir Erwachsenen überlegen, ob uns jemand beobachtet, ob wir tatsächlich immer steifer in unseren Bewegungen werden, ob die Musik vielleicht peinlich ist oder ob andere es nicht doch wesentlich besser beherrschen.
Genau so ergeht es uns bei jedem Jahresrückblick. Das war nicht gut, jenes haben wir nicht geschafft, die Situation ist schlimmer geworden und überhaupt muss jetzt alles besser werden, klappt bei Moni schließlich auch.
Was ist zu tun?
Zuerst einmal : Was wollen wir unserer Familie und in der Hauptsache unseren Kindern eigentlich vermitteln? Ziel ist es doch Kinder darauf vorzubereiten egal was passiert immer Ziele vor Augen zu haben, die man auch erreichen wird. Natürlich ist das Leben kein Ponyhof, aber es ist ein auch nicht dauerhaft geprägt von Misserfolgen und schlechten Erlebnissen.
Wenn man sich schon Vorsätze fasst, dann doch bitte auch die, die Spass machen und die erreichbar sind. Kleine Ziele in festgelegten Zeiten mit gut durchdachten Belohnungen. Man kann sich zum Beispiel auch vornehmen als kleines Abendritual 3 Dinge aufzuzählen, die am Tag richtig gut gelaufen sind und für die man dankbar ist. Selbst wenn man nur froh ist, dass an einem Tag die Sonne da war, allein die Tatsache, dass man sich das in Erinnerung ruft macht den ganzen Tag etwas schöner.
Einfach mal mit den kleinen Lieblingsmenschen los tanzen, völlig egal ob man von sich selbst denkt, man wäre der Körperklaus der Zukunft, es ist der Moment der zählt. Die schlechten Gedanken und die schlimmen Zeiten werden bestimmt nicht verschwinden, aber man hat die Möglichkeit aktiv dagegen vorzugehen, um den Kindern vorzuleben, dass die Zukunft wirklich Sinn macht.
Ich wünsche allen großen und kleinen PatientInnen ein frohes und glückliches Tanzjahr 2023!