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„Dreck macht Speck“das war der Standartsatz meiner Oma, wenn ich mal wieder vom Buddeln in unserem Garten kam und meine Mutter mir am liebsten noch vor der Tür alles ausgezogen hätte um mich am besten gleich in eine mobile Badewanne zu setzen.
In früheren mageren Zeiten, sagte man dies Sprichwort vor allem dann, wenn etwas Essbares auf den Boden gefallen war, man es aber trotzdem noch aufgegessen hat. Der Bedeutung nach: Dreck schadet nicht sondern tut dir gut.
Soweit muss man nun natürlich nicht mehr gehen, aber in meiner aktiven Kindergartenzeit gab es immer Eltern, die stets darauf bedacht waren, dass ihr Kind sich keinesfalls schmutzig zu machen hatte. Ist es sinnvoll, Schmutz und Dreck komplett aus einem Kinderleben zu verbannen?
Was ist da los?
Im Dreck zu spielen ist für Kinder dann sinnvoll, wenn es sich um nährstoffreiche Böden handelt, denn das stimuliert das Immunsystem ungemein. Je vielfältiger die einzelnen Mikroorganismen sind, desto vielfältiger kann sich das Mikrobiom auch entwickeln.
Natürlich können Böden im ungünstigsten Fall auch mit unschönen Dingen wie Pestiziden, Schadstoffen etc belastet sein, darum gilt wie immer : Ein gesundes Maß an Menschenverstand walten zu lassen und nicht unbedingt im Hinterhof von alten Fabrikgeländen ein Pekip-Treffen zu veranstalten.
Man hat festgestellt, dass Eltern Ihren Kindern etwas Gutes tun können, wenn sie möglichst täglich in der Schwangerschaft Kuhstallluft schnuppern, da das Risiko einer späteren Allergie beim Kind gemindert wird, außerdem weiß man , dass Kinder die auf dem Bauernhof aufwachsen, seltener Allergien der Atemwege entwickeln. Kinder die in einer keimfreien Umgebung aufwachsen sind wesentlich anfälliger für Asthma oder Allergien.
Was ist zu tun?
Natürlich ist dies hier kein Plädoyer, jeden Tag mit dem Schweinchen vom obigen Bild nach Hause zu traben, allerdings ist Dreck für Kinder durchaus gesund. Er stärkt wie beschrieben das Immunsystem und härtet vor allem auch ab.
Man kann die Häufigkeit von Infekten durch übertriebene Hygiene eher noch steigern, obwohl man prinzipiell etwas Gutes tun möchte. Mit den Kindern an die Luft bei Wind und Wetter, Regenpfützen bespringen oder eine Höhle mitten im Wald bauen, all das ist nicht nur besser als das zehnte Immunpräparat, es macht vor allem eines:
Glückliche Kinder